Montag, 15. Juni 2015

Der größte Vorteil der LLC: viel Freiheit!

Die Limited Liability Company (LLC) ist eine noch relativ junge US-amerikanische Unternehmensform. Ihr großer Vorteil ist die sehr große Freiheit, die sie Unternehmensgründern lässt. So kommt die LLC beispielsweise ohne offizielle Organe aus, sodass Gründer die Strukturen innerhalb des Unternehmens weitgehend frei gestalten können. Aufgrund dieser Freiheiten hat sich die LLC sehr bald nach ihrer Entstehung zu einer der beliebtesten US-amerikanischen Unternehmensformen entwickelt. Um mit einem US-Unternehmen ausschließlich in Deutschland zu agieren, eignet sich die LLC aber oft eher nicht. Und das liegt an ihrer ungewissen steuerlichen Einstufung in Deutschland. 

LLC: noch jung. Aber sehr erfolgreich!

Wie bei allen Regeln für Unternehmensformen sind auch bei der LLC die US-Bundesstaaten zuständig und die erste gesetzliche Regelung für die LLC gab es 1977 in Wyoming. Recht schnell verbreitete sich die Unternehmensform anschließend in den gesamten USA, sodass sie heute in allen US-Bundesstaaten eine Option ist. Und die wird gerne genutzt. Im ersten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende ermittelte eine Studie des damaligen assistierenden Professors an Virginas „Liberty University School of Law“ Rodney D. Chrisman, dass zwischen 2004 und 2007 58,2% aller gegründeten Unternehmen in den USA als LLC gegründet wurden.  

Eigenschaften der LLC

Natürliche und juristische Personen aus den USA wie aus dem Ausland können eine LLC gründen, wobei oftmals auch die Gründung durch eine Einzelperson möglich ist und die LLC begrenzte Haftung für die GründerInnen bietet. Je nach Bundesstaat, in dem die LLC gegründet wird, lässt die Unternehmensform dem Gründer weitere Freiheiten. So kann man seine LLC in Florida beispielsweise ohne nachgewiesenes Startkapitel gründen. 

Zu den Verbindlichkeiten gehört bei der LLC der Namenszusatz. Man muss den Namen seines Unternehmens mit einem Anhang wie „Limited Liability Company“ oder „Limited Company“ oder in Kurzform „LLC“ oder „L.L.C“ versehen. Ein verbindliches Dokument, das für die Gründung einer LLC ausgefüllt werden muss, sind die „Articles of Organization“ als Unternehmenssatzung. 

In der Regel freiwillig ist dagegen das Aufsetzen eines Operating Agreements. Er ist der Gesellschaftervertrag der LLC. Verzichten sollte man bei aller Freiwilligkeit nicht auf ihn, insbesondere wenn es mehr als nur einen Gründer gibt. Eine LLC löst sich nämlich ansonsten automatisch auf, wenn einer der Gründer austritt. Der Gesellschaftervertrag kann beispielsweise regeln, mit welchen Anteilen die einzelnen Gesellschafter am Unternehmen beteiligt sind, wie Gewinne verteilt werden und wie man die Geschäftsführung organisiert.

Probleme der LLC in Deutschland

Es gibt noch einen weiteren Vorteil der LLC. Gründer können in den USA nämlich selbst festlegen, ob ihre LLC dort als Personen- oder Kapitalgesellschaft geführt wird. In Deutschland ist die steuerliche Einstufung dagegen ungewiss. Die Einstufung aus den USA wird nämlich nicht zwangsläufig übernommen. Für diejenigen, die ein US-Unternehmen gründen möchten, um mit ihm ausschließlich in Deutschland aktiv zu sein, ist das ein Grund, sich eher gegen die LLC zu entscheiden. Dagegen ist sie für alle, die mit der LLC in den USA agieren möchten, oft eine gute Option. Mehr Freiheit bei der Ausgestaltung eines Unternehmens kann man eigentlich nicht haben.

Mittwoch, 10. Juni 2015

US-Firmengründung: Die Bundesstaaten bestimmen die Regeln!

Es gibt für Unternehmer aus unterschiedlichsten Branchen zahlreiche gute Gründe für eine Firmengründung in den USA. Die Vereinigten Staaten bieten als riesige Volkswirtschaft jede Menge Chancen auf Geschäftserfolg. Hat man die Entscheidung für eine Firmengründung in den USA getroffen, muss allerdings mindestens noch eine weitere wichtige Entscheidung folgen: die, in welchem US-Bundesstaat man sein US-Unternehmen gründet. Die Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung sind in den verschiedenen US-Bundesstaaten nämlich teils sehr unterschiedlich.

Die US-Bundesstaaten bestimmen die Regeln

Als Modellvorschlag für die gesetzlichen Vorgaben bei der Gründung von Kapitalgesellschaften gibt es in den USA den „Model Business Corporation Act” der American Bar Association, einer Vereinigung von Akteuren aus der US-amerikanischen Judikative. Er soll als Muster für die konkret ausformulierten regeln auf der Ebene der Bundesstaaten gelten und tatsächlich orientiert sich eine ganze Reihe von US-Bundesstaaten bei ihren Gesetzen zur Unternehmensgründung auch an ihm. Andere weichen jedoch an wichtigen Punkten von ihm ab. Fakt bleibt: Jeder Bundesstaat kann selbst entscheiden, inwieweit er dem Model Business Corporation Act folgt und inwieweit er abweichende Regeln für eine Firmengründung in den USA etabliert.

Wichtige Kriterien für ein liberales Gründungsrecht

Bestenfalls (aus Sicht des Gründers) konstruiert das Gründungsrecht des jeweiligen US-Bundesstaates, in dem er gründen möchte, nur niedrige Hürden, die der Gründer bei der Unternehmensgründung zu überwinden hat. Niedrige Hürden können beispielsweise in folgenden Bereichen wichtig werden:


  • Anzahl der Gründer: US-amerikanische Unternehmensformen wie die Limited Liability Company (LLC) und die Corporation lassen sich bisweilen von einer einzigen Person gründen. 
  • Einzuzahlendes Kapital: In Bundesstaaten mit besonders liberalem Gründungsrecht können Gründer Unternehmen wie die LLC oder die Corporation ohne nachweisbares Kapital gründen. 
  • Anonym gründen: Abhängig vom Bundesstaat, ist auch eine anonyme Gründung des Unternehmens möglich.
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Diverse US-Bundesstaaten definieren genau solche niedrigen Regeln für die Firmengründung in den USA und es ist oft die richtige Wahl, sich für sie als Gründungsort zu entscheiden. Das gilt auch, wenn man eigentlich einen anderen Bundesstaat als Standort im Auge hat. Um die Vorteile der einfachen Gründung zu nutzen, kann man dann in einem Bundesstaat gründen, den man anschließend nur offiziell als Standort nutzt, während man mit einer Niederlassung in einem anderen US-Bundesstaat tatsächlich geschäftlich aktiv wird.

Gute US-Bundesstaaten für Firmengründungen sind...

Zu den US-Bundesstaaten mit liberalen Regeln für eine Unternehmensgründung in den USA gehört der Sonnenscheinstaat Florida, der anonyme Gründungen, Gründungen ohne nachgewiesenes Stammkapital sowie Gründungen von LLC und Corporation als Einzelperson ermöglicht. Weitere Bundesstaten mit guten Konditionen für die Firmengründung in den USA sind Wyoming, Nevada, Oregon und Delaware.